Die ältesten Kirchen der Welt
Es wird angenommen, dass die Menschen bereits in der Steinzeit den Glauben praktizierten. Sie beteten nicht zu Göttern, sondern zu Naturerscheinungen wie Sonne, Regen und Wind. Höhlenmalereien zeigen, dass sie sich an eine höhere Macht wandten und um Glück bei der Jagd beteten. Die Steinzeitmenschen wussten eine Menge über Kräuter. Sie verwendeten sie zum Heilen und nahmen mit ihrer Hilfe Kontakt mit einer übernatürlichen Geisterwelt auf. Dies lässt sich natürlich nur vermuten.
In der Antike sah das schon anders aus. Hier zeigt sich eine frühchristliche Baukunst mit Beginn des dritten Jahrhunderts. Altertumsforscher waren seit jeher auf den Spuren antiker Tempel und Kirchen. So wurden viele Kirchen an Orten errichtet, an denen heidnische Tempel standen. Dafür gibt es unzählige Beispiele, das berühmteste ist das Pantheon in Rom, sein lateinischer Name ist Sancta Maria ad Martyres. Das antike Rom war Zentrum der antiken Welt und Hauptstadt einer Weltreligion. Im Stadtzentrum von Rom sind viele alte Kirchen erhalten geblieben.
Aus dem ersten Jahrhundert stammt die unterirdische Kirche Megiddo in Israel, die 2005 von israelischen Forschern entdeckt wurde. Die Stadt Megiddo gehört heute zur UNESCO-Welterbestätte. Ebenfalls eine frühzeitliche Kirche ist die unterirdische Höhlenkirche von Rihab in Jordanien. Sie liegt unter der Kirche St. Georg aus dem dritten Jahrhundert und wurde 2008 von einem jordanischen Archäologen-Team entdeckt. Die Hauskirche von Dura Europos in Syrien wird auf etwa 232 nach Christus datiert. Sie ist die älteste archäologisch nachgewiesene Kirche. Die darin vorhandenen Malereien sind von immenser Bedeutung, da sie sich zu den frühchristlichen Abbildungen gehören.
4. Jahrhundert – Basilika von Akaba
Amerikanische Archäologen entdeckten Ende der 1990er-Jahre die Basilika von Akaba. Sie wurde zwischen 293 und 303 erbaut. Damit ist sie älter als die Grabeskirche in Jerusalem von 330 und die Geburtskirche in Bethlehem von 330. Man nimmt an, dass die Kirche aus einer Zeit stammt, als das Christentum im Römischen Kaiserreich ein Nischendasein führte. Die Kirche hat die Gestalt einer nach Osten ausgerichteten, gewölbten Basilika mit einem angrenzenden Friedhof. Aus diesem Jahrhundert sind ebenfalls die um 325 erbaute Hagia Sophia im heutigen Istanbul und die um 393 erbaute Basilica di San Lorenzo in Florenz bekannt.
5. Jahrhundert – Petra in Jordanien
Petra in Jordanien ist eine erstaunliche, sagenumwobene Felsenstadt. Für zahlreiche Touristen gilt der berühmte Felsentempel Ad Deir als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Nahen Ostens. Die Felsfassade ist das sogenannte Urnengrab und Teil der Königswand. Man vermutet, dass es sich um die Grabstätte der Könige handelt. Das Urnengrab wurde um 447 in eine Kirche umgewandelt. Petra gehört zu den wenigen erhaltenen Weltwundern und seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe.